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Benny, ein reinrassiger
Shih-Tzu, landete im hohen Alter im Tierheim und gehörte lebenslang eigentlich dem Tierheim.
Er sollte vermittelt werden, aber auf Grund seiner damaligen Krankengeschichte und
deren weiterem Fortschreitens hatten wir uns damit
abgefunden, dass ihn ohnehin keiner haben will und Benny durfte seine
restliche Lebenszeit bei uns in der Pflegestelle verbringen. Wir hatten diesen
kleinen Clown schnell in unser Herz geschlossen und für meine 82jährige
Großtante, die zu dieser Zeit bei uns im Haus lebte war er Seelentröster und
Therapeut gleichzeitig. Wir hofften, dass er uns noch
lange Zeit mit seinen Späßen zum Lachen bringt.
Nach knapp 2 Jahren war seine Lebensuhr abgelaufen und wir mussten ihn von
seiner Krankheit erlösen.
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Plüschtier oder Topflappen zerfetzen macht Spass
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Die ersten Tage in der Katzenstube
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Langsam wirds auf dem Schoß gemütlich
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Aber auf dem Sessel ist es schöner
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All hündischen Vierbeiner sind soooo groß
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Durch die Wiesen sausen ist der absolute Spaß
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Meine kleinen Freunde
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Ich will Schlafen!!!
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"Krümel" hab ich zum fressen gern
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Benny mit selbst auserwähltem Frauchen, meiner Tante, beim kuscheln
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Benny landete im Februar 2006
im Tierheim
Bitterfeld. Zu dieser zeit war er ca. 10 Jahre alt. Sein Allgemeinzustand war alles andere als rosig und man
glaubte nicht an eine lange Lebensdauer. Er war sehr mager, hatte nur
spärliches verfilztes Fell und seine verfaulten Zähne zeugten von langer
und grober Vernachlässigung. Das Tierheim informierte mich schon in weiser
Voraussicht, wollte jedoch erst einmal die durchgeführten Bluttests
abwarten. Diese sollten entscheiden wie es mit ihm weitergeht. Nach den
Laborwerten stand fest, dass er unheilbar krank war. Seine Nieren
arbeiteten kaum und er war fast blind. Benny
wollte im Tierheim nicht fressen und seine Aussichten wurden stetig schlechter.
Schließlich, nach einer knappen Woche im Tierheim rief man mich an und Benny
zog bei mir ein.
Ich richtete ihm erstmal ein gemütliches
Sofaplätzchen in einer meiner Katzenstuben ein und Benny genoss es
sichtlich. Fressen wollte er bei mir nicht, aber er trank literweise und
im Stundentakt seinen Wassernapf leer. Ob es gut war oder schlecht
spielte keine Rolle Hauptsache er nahm überhaupt was zu sich. So bekam
er Hühnerbrühe und am folgenden Tag Hühnerfleisch. Das putzte er mit
Wohlwollen weg und die erste Hürde war genommen.
Durch
sein vieles Trinken war alle Stunde Pipi angesagt und ich trug ihn raus.
dabei knurrte er mich zum Dank jedes mal an, aber erledigte dann
ordentlich sein Geschäft. Was hatte dieser kleine Kerl wohl schon
durchgemacht? Nach wenigen Tagen mit viel Hühnchen und
Streicheleinheiten wedelte er das erste mal, als ich in seine Stube kam.
Auch sein Allgemeinzustand besserte sich, er nahm ordentlich zu und
seine Lebensgeister wurden geweckt. Er begann mit Bällchen und
Plüschtieren zu spielen und irgendwann bellte er, wenn ich ihn in seiner
Stube zurückließ. Die Zeit war reif um ihn an meine Hunde zu gewöhnen.
Jetzt nahm ich täglich einen von meinen
Hunden mit, wenn Benny raus ging zum pullern und erstaunlicherweise
zeigte sich Benny sehr verträglich. Nach weiteren zwei Wochen lief Benny
problemlos inmitten meiner Hundetruppe und meine Hunde kümmerten sich
nicht im geringsten um ihn.
Mittlerweile hatte sich Benny soweit
stabilisiert, dass endlich seine Zähne saniert werden konnten. Mehrere
Zähne mussten gezogen werden, aber Benny überstand das ganz sehr gut und
sein Appetit wurde noch besser. Mittlerweile waren wir auch dazu
übergegangen ihm Nassfutter zu geben. Da er Diätfutter konsequent
verweigerte fütterte ich ihm schließlich ein gutes Nassfutter für
Allergiehunde. Darin befindet sich schließlich auch nur Huhn mit Reis
und ob ich nun selber koche oder ihm selbiges aus der Dose füttere
spielte bei seinem Gesundheitszustand ohnehin keine Rolle.
Die langfristige Prognose für Benny lautete:
Er lebt noch drei Monate oder drei Jahre. Die Nierenwerte wurden zwar
stetig besser, aber wie lange der kleine Kerl damit umgehen kann ließe
sich eben nicht voraussagen.
Seit dem ist nun einige Zeit vergangen und
Benny macht uns hier keinerlei Sorgen und Probleme. Er liebt es
spazieren zu gehen und saust wie ein Wirbelwind über die Wiese. An sehr
heißen Tagen hat er überhaupt keine Lust und bleibt dann lieber daheim.
Er ist in seinen Ansprüchen sehr bescheiden und kommt zu uns nur selten
kuscheln. Vermutlich auch aus Respekt vor meinen anderen Hunden, denn
diese sind ihm eindeutig ein wenig zu groß. Benny hat sich aber inzwischen bei meiner Tante
(82) ins Herz geschlichen und einquartiert und findet dort die Ruhe und
Liebe die er will. Tante lebt bei uns
und die Türen sind offen und so kann er sich aussuchen wo er sein will.
Jetzt liegt fast ganztags auf ihrem Schoß und lässt sich dort verwöhnen.
Ich würde mich für Benny dennoch freuen, wenn sich
Leute finden täten, die ihm viele Streicheleinheiten zukommen lassen
würden für den Rest seiner Zeit. Am besten für ihn wären ältere Leute
mit viel Zeit, wo es einfach allgemein ruhiger zugeht als bei mir.
Schließlich kann sich der Gesundheitszustand der Tante (82) jederzeit
verschlechtern. Aber ich sehe es realistisch. Er hat hier alles was er
braucht, incl. viele Streicheleinheiten und die meisten Leute möchten ein
langjähriges und gesundes Familienmitglied.
Bei Benny eine Prognose abzugeben ist
unmöglich. Momentan geht es ihm gesundheitlich blendend. Er trinkt, frisst und pullert im grünen Bereich und ich würde seinen Gesamtzustand
als recht stabil bezeichnen. Eventuell muss das erblindete
Auge irgendwann entfernt werden, aber momentan ist sein sonstiger
Gesundheitszustand so stabil und die Nieren- und Leberwerte so gut
geworden, dass der Tierarzt kein Risiko eingehen will, dies durch eine
Narkose wieder zu verschlechtern. Das erkrankte Auge muss allerdings gut
beobachtet werden. Also mache
ich mir jetzt über sein Zukunft keine weiteren Gedanken und warte es
ab........
Oktober 2006
Benny geht es schlechter, fast über Nacht
ging es mit ihm und einer schweren Altersdemenz los. Er findet sich an
manchen Tagen hier überhaupt nicht zurecht, pinkelt dann rein oder
findet sich von draußen nicht mehr nach drinnen. Er ist jetzt blind und
taub und jetzt immer öfter auch geistig völlig durch den Wind. An
anderen Tagen kommt er wieder sehr gut zurecht. Na wir werden
sehen.............
März 2007
Benny geht es so gut wie nie
zuvor in seinem Leben. Nachdem wir im Herbst glaubten, dass er den
Winter kaum meistern wird zeigte er uns wieviel Lebenswillen in so einem
kleinem Kerl stecken kann.
Er ist wieder ein richtiger
kleiner Clown geworden und kuschelt am liebsten den lieben langen Tag
mit meiner 82jährigen Tante. Sie lebt in unserem Haus und Benny ist
schon vor langer Zeit freiwillig zu ihr ins Zimmer gezogen und jetzt
haben sich beide zu einem perfektem Team entwickelt. Sie sprechen beide
ihre eigene Sprache und ich staune wie agil auch mein Tantchen wieder
geworden ist. Muß sie doch jetzt täglich mehrmals mit Benny vor die Tür.
Zum Spazierengehen mit der restlichen Meute hat Benny keine Lust, aber
mit Tantchen trabt er munter mit. So haben eben beide Seiten ihren
Lebensmut wieder gefunden und beide sind inzwischen ein Herz und eine
Seele.
So sehen glückliche Menschen und
glückliche Hunde aus.
Benny und Tantchen verband etwas ganz besonderes...
Oktober 2007
Benny erbricht jetzt
häufiger, sogar nach dem Trinken. eine Ursache wurde noch nicht
gefunden, jedoch sind seine Nierenwerte wieder schlechter. Wir müssen
abwarten wie es sich entwickelt. Vor ca. 4 Wochen wurden seine Zähne
erneut saniert, aber ob darin ein Zusammenhang zu sehen ist, weiß
niemand.
November 07
Benny erbricht häufig, auch nach dem Trinken. Er frißt auch schlechter
und magert dadurch zusehends ab. Eine Ursache ist nicht zu finden.
25.11.07
Benny wurde eingeschläfert, weil er gar nicht mehr frißt und nur noch
ein Schatten seiner selbst ist... |