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Als Eiko ein knappes Jahr war kam
im Sommer 1998 Merlin, der
taube Dalmatiner als Fundtier ins Tierheim . Geschätzte 6 Monate jung, völlig
verstört und zur Aggression neigend, drängten mich meine Mitarbeiter, dass er
wohl bei mir besser aufgehoben sei.
Er war ein schwieriger Hund und stand noch
lange zur Vermittlung, aber nachdem er wiederholt bei Interessenten zubiss, sich
aggressiv gegen Kinder zeigte und schwere Zwangshandlungen immer wieder
auftraten, gab ich
auf und er durfte bleiben.
Bereut habe ich es nie, denn er ist mittlerweile ein lieber Kerl,
der sich so schnell nicht mehr aus der Ruhe bringen lässt. Wer es genauer wissen will muss
unten weiter lesen...
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Nach einem schlechten Traum etwas verwirrt
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Ob Grasfressen oder Luftschlucken; nach Stress muß bei Merlin auch schon mal die Bergpalme dran glauben
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Friedlich im Körbchen mit meinem damals noch lebendem Opa
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Er liebt es sich in allem zu wälzen
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Mit allen Vierbeinern gut Freund
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Einsteigen bis heute nicht freiwillig, aber fahren ist o.k.
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seine liebsten Freunde, Eiko und Emy
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Auf der Wiese
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Platz wird nur einmal gemacht, da hat er keine Einsicht
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Katzen begegnet er mit Respekt
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Mit Eiko, Emy und Robby
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Smokie und Socke legen sich gerne gelegentlich zu ihm
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Sein Alter sieht man ihm nicht an
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Ewig ein fauler Hund, aber dieses Lachen
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Kindheit
Alles was ich über Merlins
Kindheit weiß, stammt von Zeugen die das ganze Dilemma um ihn am Rande
beobachtet hatten und vieles erfuhr ich erst viele Monate oder Jahre
später.
Merlin wurde von älteren
Leuten angeschafft. Diese Ersthundbesitzer wohnten in der Plattenbausiedlung und waren
schon nach wenigen Wochen mit ihm überfordert. Er wurde nicht stubenrein
und ließ sich einfach nicht erziehen. Dass Merlin taub war bemerkten sie nicht. Dazu waren sie zu naiv und unwissend. Schnell fand sich ein
junger Mann, der Merlin zu sich nahm. Dieser ging ganztags arbeiten und
Merlin wurde nun auf den Balkon gesperrt. Nun durfte sich Merlin auf dem
Balkon lösen, aber auch der junge Mann sah schnell ein, dass es keine
Dauerlösung war und auch er bemerkte, dass sich Merlin ganz schön stur verhielt und nicht lernen wollte. Der junge Herr war
jedoch der
Meinung mit Prügel und Durchsetzungsvermögen der Sache schon noch Herr zu werden.
Es kam wie es kommen musste. Irgendwann wurde Merlin weitergereicht.
Dieses Mal an eine junge alleinstehende Frau mit Kleinkind. Diese
sperrte ihn entweder auf den Balkon oder Merlin kam mit auf den Marktplatz
und lag dort den ganzen Tag zwischen den Waren eines türkischen
Verkaufsstandes. Dort hielt sich die Frau den ganzen Tag auf und Merlin
musste mit. Die Tage dort müssen für ihn die Hölle gewesen sein. Ständig
wurde er geweckt, weil fremde Kinderhände ihn knuddeln wollten oder er
wurde hin und her geschubst, weil er im Weg lag. Nur so ist auch seine
spätere
Kinderfeindlichkeit zu erklären. Es war wohl nur eine Frage der Zeit und
Merlin biss schließlich zu. Das sollte sein Schicksal besiegeln.
An einem frühen
Morgen saß Merlin angebunden an einer Laterne in der besagten
Plattenbausiedlung und heulte jämmerlich. Die Feuerwehr wurde alarmiert
und brachte ihn schließlich ins Tierheim. Dort wurde nach nur wenigen
Tagen seine Taubheit bemerkt und es war klar, dass dieser verstörte
Hund, der zu dieser Zeit ca. 6 Monate war schnellstens in eine Pflegestelle musste. Alle waren sich einig, dass ich
ihn mitnehmen
sollte, aber ich hatte mit Robby und Eiko genügend um die Ohren.
Also fragte ich eine Bekannte, ob sie bereit wäre sich auf diesen Hund
vorübergehend einzulassen und diese sagte kurzerhand zu. Ich brachte
Merlin am nächsten Tag in den Mittagsstunden zu ihr und das Erste was
Merlin tat war, auf den Balkon zu gehen um zu pinkeln. Das hatte er auf
jeden Fall schon gut gelernt. Ich verabschiedete mich, aber schon am selben
Abend war ich wieder bei ihr und holte Merlin ab. In den sechs
Stunden die Merlin bei ihr war, war die Bekannte einem
Nervenzusammenbruch nahe gekommen. Als erstes wollte sie mit ihm spazieren gehen
und alles klappte wunderbar. Doch dann wagte sie es am ersten Tag ihn
von der Leine zu machen und die Katastrophe war perfekt. Merlin rannte
über die Wiesen und war glücklich, aber er ließ sich nicht mehr
aufhalten und rannte kopflos über mehrere Strassen in das Wohngebiet.
Die Bekannte in voller Panik hinterher. Erst ein Kinderspielplatz konnte
Merlin bremsen. Dort bellte er wie ein Verrückter die Kinder an und
versuchte ständig nach ihnen zu schnappen. Mit viel Mühe gelang
es der Bekannten schließlich Merlin einzufangen. Sie war bedient fürs
Erste und machte sich große Vorwürfe. Am Nachmittag bekam sie dann auch
noch zu allem Übel Besuch von
ihrer Tochter. Diese brachte das erst vierjährige Enkelkind mit. Merlin
war nicht zu bremsen. Er fixierte die Kleine unablässig und stand nur in
Hab - Acht - Stellung.
Zu dieser Zeit wussten wir einfach noch gar nichts über ihn. Als ich gegen sechs ihren
Anruf erhielt und gleich
losfuhr um Merlin abzuholen stand Merlin vor der geschlossenen
Schlafzimmertür und das Kind dahinter. Es war nicht möglich beide auch
nur eine Sekunde im selben Raum zu belassen. Merlin musste dort weg. So
kam ich zu meinem Merlin und zu jeder Menge Arbeit mit diesem
Hund.
Bei mir gab es mit meinen beiden
Hunden Robby und Eiko keinerlei Probleme, wenn sich auch die Freude
meines Rottweilers über den Neuzugang eher in Grenzen hielt. Eiko war
begeistert von Merlin und Merlin schloss sich voller Begeisterung Eiko
an. Die erste Hürde war geschafft, aber was würde noch alles kommen?!
Auf was ließ ich mich da ein. ich ahnte es nicht einmal annähernd...
Damit endete
Merlins katastrophale Kindheit . Nun folgte für ihn nun eine Zeit der Ruhe, die er bitter nötig hatte.
Jugendzeit
Ich forderte von ihm zunächst
nichts, außer sich an den neuen Tagesrythmus und an meine Vierbeiner zu gewöhnen. Er kam täglich
früh mit ins Tierheim und verschlief dort die meiste Zeit. Zuhause
angekommen ging es erst mal mit allen spazieren und Autofahren machte ihm
an sich keine
Probleme, allerdings weigerte er sich strikt einzusteigen. Kommentarlos
wurde er ins Auto getragen und fertig war`s. Angekommen in der Fuhneaue
war alles o.k. Er lief freudig spazieren und orientierte sich an Eiko,
nicht unbedingt zu seinem und unserem Vorteil, aber ich bemerkte
schnell, dass er nicht weiter wie fünfzehn Meter von mir fort lief.
Rannte Eiko doch mal wieder einem Hasen hinterher rannte Merlin kurz los,
um dann nach knapp fünfzehn Metern abzubremsen und nach mir zu sehen.
Ich winkte ihn ran und wenn er kam schob ich massenhaft Leckerlis in ihn
rein. Nach nur einer Woche war er darauf so koordiniert, dass er wie
wild angerannt kam wenn ich nur den Arm hochnahm. Das erste Kommando
saß. Merlin durfte sich von nun an frei bewegen und blühte langsam auf.
Während er anfangs nur zusammenzuckte, wenn man den Arm hob so hatte er
jetzt begriffen, dass man ihm damit auch etwas sagen kann. Trotzdem fiel
ihm das Lernen schwer. Der erhobene Zeigefinger für den Befehl Sitz ließ
ihn zusammenzucken, also gab es nur Futter und Leckerchen mit erhobenen
Zeigefinger. Glücklicherweise erwies sich Merlin als unheimlich
verfressener Hund und dies war meine einzige Chance überhaupt etwas in
ihm zu bewirken. Spielzeug und alles was man in der Hand hielt und ihm
zeigte machte ihm Angst und verwirrten ihn und er
war nicht einmal ansatzweise zum Spiel mit Gegenständen zu motivieren.
Nach vielen Wochen
klappte es mit dem Befehl Sitz und plötzlich war in Merlin der Knoten geplatzt. Er hatte
begriffen, dass meine Hände nicht schlagen, sondern erzählen.
Von nun an war er ganztags auf meine Hände fixiert und das Lernen klappte schneller. Im Alltag gab es noch genügend Probleme. Ich durfte ihm
nicht strafen, denn meine Hände durften ihm jetzt nur noch positives
vermitteln und meine Stimme erreichte ihn nicht. So ging er weiter
unentwegt auf Kinder los, Gott sei Dank war er dabei immer an der Leine,
aber nur der Leinenruck reichte nicht aus um ihn zu beruhigen oder davon
abzuhalten. Dann gab es noch Probleme wenn er schlief. Denn wie weckt
man einen tauben Hund?? Berührte man ihn im Schlaf ging er sofort auf
einen los und schnappte zu. Die früheren Erfahrungen hatten es ihm so
gelehrt. Wochen gingen ins Land ehe Merlin begriff, dass eine Berührung
im Schlaf nicht bedeutete, dass er gequält wird. Auch hier ging das nur
mit Leckerchen. Merlin wurde im Schlaf mit dem Zeigefinger berührt und
sobald er hochschnellte bekam er ein Leckerchen ins Maul geschoben.
Schließlich aber zahlte sich unsere Geduld aus und Merlin erschrak nur
noch und forderte dann sein Leckerchen ein. Heute mit über acht Jahren
wacht er nicht mal auf, wenn ich ihn wachrütteln will, aber es verging ein
lange Zeit bis dahin. Das nächste Problem damals bestand darin, wie
bringt man einem tauben Hund bei, dass der Tierarzt ihm nur helfen will.
Merlin ertrug es nicht von mir oder anderen körperlich untersucht zu
werden. Zwar konnte ich ihn streicheln, aber nie durfte ich seine Zähne,
Pfoten oder andere Stellen seines Körpers genauer untersuchen. Entweder
er schnappte um sich oder er bekam die totale Panik und biss ernsthaft
um sich. Dabei waren Kontrollen wichtig, denn er biss sich oftmals in
die eigenen Pfoten und lutschte sich seine Pfoten wund bis sich Blasen
bildeten. Dabei bemühte ich mich jeglichen Stress von ihm fernzuhalten,
aber ganz ohne geht es nun einmal nicht... Merlin war ein durch und durch gestörter Hund
und nach manch schlimmen Traum wachte er erschrocken auf und bearbeitete
seine Pfoten, wie es sonst traumatisierte Kinder mit ihren
Fingernägeln tun. Und es
sollten Jahre vergehen ehe er so ausgeglichen war wie er heute ist. Es lag
noch viel Arbeit vor uns.
Erwachsen
Wir arbeiten mit Merlin auf
Zeit und ließen ihn so in den Tag hinein leben. Fordern konnte man nicht
viel von ihm und auch die Versuche auf dem Hundeplatz scheiterten.
Merlin nuckelte sich fast regelmäßig danach die Pfoten wund und sah
einfach nicht ein, weshalb man dreimal hintereinander Sitz oder Platz
machen sollte. Er blockierte jedesmal, legte sich hin und war zu nichts
mehr fähig. Nach wenigen Versuchen auf dem Hundeplatz brach ich mit ihm
die Arbeit dort ab und übte mit ihm zuhause und alles war
wunderbar. Er war kein Hund für Menschenansammlungen, er wollte seine
Ruhe und nichts weiter. Wir lernten dazu und ließen ihn einfach in
Ruhe mit sinnlosen Gehorsamsübungen. Wenn wir unterwegs waren verlor er
mich nie aus den Augen, reagierte schnell, wenn ich ihn mittels
Armbewegung ranrief und nie wäre er auf die Idee gekommen von mir
wegzulaufen, wenn ich ihm zeigte : Nein.
Ein weiteres Problem war, dass er fast nie
zum kuscheln kam. Eigentlich war es weniger ein Problem sondern ganz
einfach die Tatsache an sich. Durch Zufall bemerkte ich dann, dass er
nicht kommt, da ich fast ständig, wenn ich abends saß, ein Buch oder eine Zeitung
in der Hand hielt. So entdeckte ich seine Angst vor Zeitungen. Von da an
schlief Merlin erst auf einem Schnipsel Papier, dann auf einem Blatt,
dann auf einer Zeitung. Im Laufe der Zeit und völlig nebenbei wurde
diese Angst aus seinem Gedächtnis gelöscht und irgendwann war dies kein Thema mehr.
Er kam nach langer Zeit erst zögernd, dann immer häufiger und legte mir
seinen Kopf auf den Schoß und bekam nun seine Streicheleinheiten wie
jeder andere Hund. Bei Hunden wie Merlin lernte man ganz einfach um die
Ecke zu denken. Aber ein Problem war gelöst und das nächste stellte
sich ein. Als Merlin schon zwei Jahre bei uns lebte und eigentlich
seinen Frieden gefunden hatte, so glaubten wir, begann er eines Abends
wie verrückt Gras zu fressen. Nach einer Viertelstunde erbrach er alles
wieder, um dann erneut Gras zu fressen. Das Ganze wiederholte sich
viermal. Allmählich glaubten wir an einen Darminfekt oder ähnliches,
aber bei Merlin sah es eher wie ein Zwang aus. Wir holten ihn rein und
untersagten ihm weiteres . Sofort wandte er sich meinen Fransenteppich ,
bzw. den Hundekörben zu. Er leckte sie ab wie im Trance und war nicht zu
bremsen. Irgendetwas stimmte nicht. Was, wenn er einen Fremdkörper
verschluckt hatte??? Gesagt, getan. Abends nach 21 Uhr trafen wir in der
Tierklinik ein. Merlin leckte dort unaufhaltsam den Fußboden ab. Ich
wurde fast irre mit ihm. Die Notärztin war nach einer weiteren Stunde
ebenfalls mit ihrem Latein am Ende. Nach mehreren Untersuchungen , incl.
Röntgenbildern stand fest, dass ihm nichts fehlte. Nur sein gesamter
Magen/Darmtrakt war dermaßen aufgegast durch die ganze Leckerei und
Luftschluckerei, dass er etwas abführendes einverleibt bekam.
Schließlich half eine Beruhigungsspritze. Er entspannte sich zusehends
und schlief schließlich völlig erschöpft ein. Das ganze machte uns
himmelangst und wir fragten uns ernsthaft wo das hinführen solle.
Erstmal aber war er wieder der liebe und entspannte Hund den wir die
letzten Monate kannten. Diese Vorfälle des Luftschluckens wiederholten
sich, aber mit der Hilfe einer Tierheilpraktikerin bekamen wir sie nun
unter Kontrolle. Die Anfälle waren psychischer Natur und traten immer
auf wenn Merlin mal wieder einen schlechten Traum hatte oder am Vortag
Stress. Mal waren es kleine Kinder die uns unverhofft begegneten, mal
ein Tierarztbesuch. Man kann keinem Tier der Welt negativen Stress
ersparen, aber es hängt viel davon ab wie das Tier damit umgeht. Merlin
kann mit negativem Stress überhaupt nicht umgehen und baut ihn auf seine Weise ab.
Inzwischen haben wir immer Notfalltropfen aus der Homöopathie im Haus
und wenn Merlin unruhig wird bekommt er seine Tropfen im stündlichen
Abstand; viele, viele Streicheleinheiten und er wird dann sichtlich
ruhiger und findet wieder sein Gleichgewicht. So ist es bis heute beblieben, wenn er
inzwischen auch stabiler ist. Ich gehe kein Risiko mehr ein und lasse ihn
einfach sein ruhiges Leben genießen. Merlin jedenfalls ist auf seine
Art ein sehr glücklicher Hund, den leider trotzdem hier und da seine
schlechte Vergangenheit einholt. In seiner Brust schlummern bis heute
zwei Seelen. Die eine ist ein fröhlicher super gehorsamer Begleiter, die
andere ein verstörter sensibler unsicherer Hund, der seine negative
Vergangenheit nie völlig abschütteln kann.
Er ist auf seine Art und Weise ein
faszinierender und außergewöhnlicher Hund geworden über den ich nur Lob
zu hören kriege. Viele die ihn nicht kennen bewundern seine nach außen
hin ruhige sensible Art und sein liebenswertes Wesen. Sie können nicht
verstehen warum ein solcher Hund nicht vermittelt wurden ist und bei mir
hängen blieb. Ich sage dann nur, sie kennen nur eine Seite von ihm, die
andere Seite kommt nur in den vier sicheren Wänden zum Vorschein und nur
wenige Freunde haben Merlin von dieser schlechten Seite kennen gelernt.
Sie kennen seine wunden offenen Pfoten, sein gequältes jaulen, wenn er
aus einem schlimmen Traum erwacht. Merlin ist heute mit sich und der
Welt im großen und ganzen zufrieden und wir werden das vermutlich nicht mehr
wesentlich verbessern können. Nach drei gescheiterten
Vermittlungsversuchen bei denen er jedesmal zubiss und folgenden wunden
Pfoten blieb Merlin schließlich hier und ist vermutlich ganz froh hier
zu sein. Aber vvielleicht wird er auch nirgends
glücklicher sein können, als bei uns, wo er seinen Frieden ein klein
wenig gefunden hat.
Sommer 2006
Merlin ist jetzt acht, steigt
noch immer nicht freiwillig ins Auto, liebt aber trotzdem das Aussteigen
und den folgenden Spaziergang in der gesamten Truppe, einmal täglich
reicht ihm das allerdings.
Er
toleriert Kinder, weil er inzwischen darauf konditioniert ist von ihnen
ein Leckerchen zu bekommen. Er setzt sich vor die Kinder und stubst mit
der Nase gegen deren Handflächen - ein Riesenerfolg!!!
Er
hat nur noch sehr selten schlechte Träume und hat sich seit zwei Jahren
nicht mehr die Pfoten wundgenuckelt und auch das Luftschlucken trat in
den letzten zwei Jahren nicht mehr auf.
Diesen Sommer bekommen wir eine
neue Strasse und Merlin ist momentan sehr unruhig, weil es vor dem Haus
sehr stressig zu geht, er nicht wie gewohnt bis zum Auto kommt und viele
Bauarbeiter hier herumspringen. Manche Tage bekomme ich ihn nicht vor
die Tür, dann bleibt er zuhause, andere Tage geht er freudig mit mir
mit, wird aber Stunden später im Haus sehr unruhig. Es bleibt abzuwarten ob er es gut
durchsteht.
März 2007
Die neue Strasse
ist längst Gewohnheit geworden und Merlin hat diese Zeit besser wie
gedacht durch gestanden. Er ist hier weiterhin ein lieber ruhiger Kerl
und im Hause immer ein wenig unsichtbar. Er will dies aber so und ist
kein Schmusehund und das wird er auch nicht mehr werden. Er lebt in
seiner eigenen stillen Welt und ist damit im reinen und zufrieden. Er
ist mein "Forrest Gump".
Mai
2008
Merlin hat überhaupt keine Lust mehr an
Bewegung. Irgendwas macht ihn zu schaffen. Die Bandscheiben oder eine
Spondylose. In den nächsten Tagen wird er durchgecheckt beim Tierarzt. Bei ihm gehts,
wie gewohnt, nur mit Vollnarkose.
Befund: Nichts genaues zu erkennen auf
den Röntgenbildern, außer dass er bei der Untersuchung eindeutig
neurologische Ausfälle zeigt.
September 2008
Merlin hat weiterhin mit leichten neurologischen Ausfällen beim Laufen
so seine Probleme. Er kommt mittlerweile nur einmal am Tag mit
spazieren. Die meiste Zeit verbringt er mit faulenzen und schlafen. Er
war ja noch nie ein Temperamentsbolzen, aber jetzt ist er ne echte
Schlaftablette...
November 2009
Merlin bleibt weiterhin unsere hauseigne Schlaftablette. Einmal am Tag
zum spazieren gehen kommt er mit vor die Tür, ansonsten schläft er fast
ganztags. Selbst bei den Spaziergängen bleibt er immer neben mir und
interessiert sich höchstens weiterhin für meine Leckerchen in der
Tasche. wenn jeder Hund so wäre, welch Traum....
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